Liebe Gemeinde!
Wenn du nur die richtigen Fragen stellst, dann stellt das Internet dir auf deinem Bildschirm alle richtigen Antworten und alle wichtigen Informationen bereit: Bilder, Texte und Tabellen, die dir weiterhelfen. Und darüber hinaus eine Flut von Dingen, die du gar nicht wissen willst! Selbst einen Aufsatz oder einen Essay müsstest du nicht mehr selbst schreiben, sondern könntest dich ganz bequem Künstlicher Intelligenz bedienen. „Bücher? Das war einmal,“ sagt ein Konfirmand, „und etwas auswendig zu lernen, lohnt sich überhaupt nicht, denn mein Smartphone habe ich ja immer dabei.“
In der Konfirmandenarbeit lesen wir trotzdem direkt in der Bibel, wir beschäftigen uns mit der Geschichte Jesu und lernen wenige Dinge auswendig, die man als Christin und Christ braucht: den Psalm 23 und das Apostolische Glaubensbekenntnis. Wir singen Lieder und sprechen miteinander das Vaterunser. Dabei geht es nicht nur um die Bewahrung der Tradition: dass wir das üben und weitertragen, was die Väter und Mütter getan haben. Du brauchst Bilder, aber nicht auf dem Smartphone, sondern im Kopf: Bilder, die dir Hoffnung machen. Du brauchst Worte, die dich zum Beten anleiten: Worte, die du leihen kannst, wenn du gerade nicht online bist. Und du brauchst einen Leitfaden, anhand dessen du deinen Glauben in Worte fassen kannst.
Im Ersten Petrusbrief, Kapitel 3, heißt es: „Seid allezeit bereit zur Verantwortung vor jedermann, der von euch Rechenschaft fordert über die Hoffnung, die in euch ist!“ Diese Auskunftsfähigkeit im christlichen Glauben ist das Ziel, auf das hin wir unsere Konfirmandinnen und Konfirmanden unterrichten. Dieser Anforderung wirst du immer wieder begegnen: als Patin oder Pate, in der Familie, unter Freunden und im Beruf. Dann bleib gelassen und versuch eine Antwort, wenn sie auch noch so vorläufig ist! Leg dazu ruhig dein Smartphone einmal weg! Nachbessern kannst du später immer noch.
Freundlich grüßt und wünscht sonnige Sommertage und die nötige Erfrischung
Achim Heldt, P.