Liebe Gemeinde,
nach den ziemlich verregneten Sommerferien gehen wir auf den Herbst zu. Es nahen das Erntedankfest, der Reformationstag und die ernsten Gedenktage am Ende des Kirchenjahres, die unsere gottesdienstlichen Feiern bestimmen. Und schon in diesem herbstlichen Heft werfen wir einen ersten Blick auf den Advent.
Trotzdem möchte ich in diesem Grußwort zu einer pfingstlichen Besinnung einladen: Ich möchte Pfingsten in den Herbst verlegen. Das klingt vielleicht etwas verrückt, aber wir müssen da tatsächlich etwas verrücken!
Während der Corona-Pandemie haben wir uns in der Kirche und Gemeinde zwar viele Gedanken gemacht und Ideen entwickelt und sind mit Ihnen und Euch in Verbindung getreten oder geblieben, nicht zuletzt über das Sprachrohr. Aber live und in Farbe getroffen haben wir uns meistens unter strengsten Schutzmaßnahmen. Und zu vielen Gemeindegliedern, die sich früher engagiert haben, ist der regelmäßige Kontakt eingeschlafen.
Was wir jetzt brauchen, ist ein Pfingsten im Herbst: dass wir zusammenkommen und einander begegnen und uns austauschen über Gottes Wort und den Glauben. Ich lade hier nicht zu einer einzigen, besonderen Veranstaltung ein, wir machen auch keine Evangelisation, wie man sie früher einmal veranstaltet hat. Pfingsten im Herbst ist eher ein Stichwort oder ein Erinnerungszettel für die Kühlschranktür: Komm, Heiliger Geist!
Gottes Geist ist damals zu Pfingsten auf die Menschen gekommen. Und heute schenkt er den Glauben, wem und wo und wann er will. Er erneuert Dich und mich in unserer Lebendigkeit und in unserem Interesse aneinander und an der Gemeinde. Wir könnten uns im Gottesdienst in der Bethlehemkirche treffen oder bei einer Veranstaltung im Albert-Schweitzer-Haus. Oder du sagst: Ich könnte mir wieder einmal Zeit nehmen für ein Gebet oder ein Lied, ich habe schon so lange nicht mehr gesungen.
Wie gesagt, es ist Gottes pfingstlicher Geist, der wirkt, wann und wo er will. Ich bin sicher, dass der liebe Gott den Herbst nicht ausspart – und Dich und mich eben auch nicht. Sein Geist wirkt weiter. Seit dem allerersten Pfingstfest lädt er Menschen ein, dass sie sich engagieren im Jetzt und Hier. Wir sehen uns!
Freundlich grüßt
Achim Heldt, P.